Applikationen
Die LMM-Technologie setzt in Bezug auf Präzision und Oberflächenqualität neue Maßstäbe in der additiven Herstellung metallischer Bauteile. Neben den klassischen Einsatzgebieten der additiven Fertigung, wie z.B. komplexe Geometrien ggf. mit inneren Strukturen, ergeben die technologischen Randbedingungen der LMM-Technologie in besonderem Maße bei metallischen Klein- und Kleinstbauteilen mit Bauteilmassen bis zu 30 g bei kleinen bis mittleren Stückzahlen ein Anwendungsfeld höchster Wirtschaftlichkeit.
Die LMM-Technologie als wirtschaftliche Ergänzung im Bereich kleiner bis mittlerer Stückzahlen
Auch bei Anwendungen außerhalb dieser Randbedingungen machen die Vorteile der LMM-Technologie diese zu einer wirtschaftlich und / oder technisch sinnvollen Fertigungsalternative. So kann die LMM-Technologie als Ergänzung des Metal-Injection-Molding (MIM) -Prozesses für Stückzahlen genutzt werden, für welche die Herstellung eines MIM-Werkzeugs unwirtschaftlich ist. Weiterhin eignet es sich zur schnellen Herstellung von Prototypen von MIM-Teilen, um den Zeitraum des Herstellungsprozesses des MIM-Werkzeugs zu überbrücken.
In ähnlicher Weise finden sich auch bei anderen Fertigungsverfahren Beispiele für eine sinnvolle Ergänzung durch die LMM-Technologie.
Branchenspezifische Vorteile der LMM-Technologie
Anwendungsgebiete für das LMM-Verfahren finden sich unter anderem in folgenden Branchen:
Schmuckindustrie
Die individuellen Formen und filigranen Details hochwertiger Schmuckstücke stellen hohe Anforderungen an die Präzision der Fertigungsverfahren. Verbunden mit der üblichen kleinen Stückzahl solcher Schmuckstücke und der möglichen großen Bandbreite an verarbeitbaren Werkstoffen, sowie individuellen Einzel-Anpassungen der Schmuckstücke, wie z.B. das Aufdrucken von Initialen o.ä. machen die LMM-Technologie zu einer hochinteressanten Fertigungsalternative.
Feinmechanik / Mechatronik
Immer ausgereiftere und funktional hochintegrierte mechatronische oder feinmechanische Baugruppen haben in den letzten Jahren den Bedarf an Miniaturbauteilen stetig steigen lassen. Gleichzeitig unterliegen diese Bauteile häufig auch hohen Beanspruchungen, so dass Kunststoffe nicht mehr eingesetzt werden können. Auch bei derartigen Anwendungen kann die LMM-Technologie eine hochwirtschaftliche Fertigungsalternative darstellen. Hohe Präzision und Oberflächenqualität, bei gleichzeitig hohen Festigkeiten, reduzieren die erforderliche Nacharbeit auf Minimum.
Automobilindustrie
Ein Verbrennungsmotor, der aktuelle Normen erfüllt, besteht aus 1.400 – 2.500 Einzelteilen. Die zunehmenden Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Leichtbau erfordern auch hier insbesondere vor dem Hintergrund der Reduzierung bewegter Massen zunehmend Bauteile mit abgestimmter Massenverteilung bei gleichzeitig geringem Bauteilgewicht. Dies wird in den meisten Fällen durch entsprechende Reduzierung von Wandstärken oder der Entfernung von funktional nicht relevantem Werkstoffvolumen erreicht. Damit verbunden ist i.d.R. die Forderung nach hohen Festigkeiten. Durch diese veränderten Randbedingungen fanden in den letzten Jahren verschiedene additiv hergestellt Bauteile Anwendung in Motoren aller Bauarten, Größen und Einsatzgebiete. Mit Hilfe der LMM-Technologie lassen sich Bauteile, die diese Anforderungen vollumfänglich erfüllen, auf zeitsparende und wirtschaftliche herstellen. Die hohe Präzision ermöglicht auch Einsatzgebiete, die der additiven Fertigung bisher weitgehend nicht zugänglich waren. So lassen sich mit der LMM-Technologie z.B. Filterelemente mit Bohrungsdurchmessern von bis zu 0,1 mm herstellen.
Luft- und Raumfahrtindustrie
Werkstoffe, die in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt werden, sind meist schwer mechanisch zu bearbeiten, so dass am wirtschaftlichsten durch endkonturnahe Urformverfahren herzustellen sind. In Kombination mit oftmals komplexen Geometrien und Leichtbaustrukturen stehen derartige Bauteile im Fokus der additiven Fertigung. Aufgrund der möglichen Werkstoffvielfalt, auch nicht schweißbarer Werkstoffe, ist die LMM-Technologie gegenüber anderen additiven Verfahren im Vorteil.
Medizintechnik
Die Weiterentwicklung der minimalinvasiven Eingriffe setzt häufig entsprechend komplexe und filigrane Werkzeuge und Instrumente voraus. In Kombination mit schwer zerspanbaren Werkstoffen bietet sich hier ein optimales Einsatzgebiet der LMM-Technologie. Die höchste Wirtschaftlichkeit ergibt sich meist in einer hybriden Baugruppe, in der klassisch gefertigte Bauteile mit additiv hergestellten Bauteilen kosten und funktionsoptimal kombiniert werden. Der Einsatz der LMM-Technologie ist dabei nicht auf kleine Stückzahlen begrenzt. Aufgrund der möglichen dreidimensionalen Schachtelung von Bauteilen können mit der LMM-Technologie auch größere Stückzahlen kleiner und kleinster Bauteile wirtschaftlich hergestellt werden.
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